Die Kosten für Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen (PV-FFA) sinken kontinuierlich. Experten erwarten, dass solche Anlagen schon in etwa fünf bis acht Jahren auch ohne finanzielle Förderung durch das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) wirtschaftlich werden. Dies bedeutet Rückenwind für die Branche sowie für das Gelingen der Energiewende insgesamt. Allerdings wird der ländliche Raum damit auch vor neue Herausforderungen gestellt ― unter anderem durch eine steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen. Die Folgen sind eine Zunahme der Konkurrenz zwischen Land- und Energiewirtschaft sowie eine Erhöhung der Pachtpreise.
Die Innovationsgruppe APV-RESOLA entwickelt und untersucht daher eine neue Form von PV-Anlagen, in der neben der Stromerzeugung auch die landwirtschaftliche Fläche zum Nutzpflanzenanbau erhalten bleibt: Agri-Photovoltaik, kurz Agri-PV. Bereits 1981 wiesen Prof. Adolf Goetzberger, Gründer des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, und Dr. Armin Zastrow zum ersten Mal auf die Vorteile der doppelten Flächennutzung hin. Sie bezogen sich dabei auf die schon damals stattfindende Diskussion einer möglichen Flächenkonkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und Energieerzeugung und schlugen eine verbesserte Ausrichtung der PV Module über der landwirtschaftlich genutzten Fläche vor, um die Erträge einer kombinierten Nutzung zu steigern. Dieses Konzept wird nun von der Innovationsgruppe APV-RESOLA optimiert und um die politische, ökologische und gesellschaftliche Dimension erweitert.