Agri-PV-Anlagen erzeugen Strom auf die gleiche Art und Weise wie konventionelle Photovoltaikanlagen auf Dächern oder Freiflächen. Durch die doppelte Flächennutzung stellen sie jedoch zusätzliche Ansprüche an die technischen Komponenten der Module und die Aufständerung der Anlage. Grundsätzlich können offene und geschlossene Systeme unterschieden werden. Offene Agri-PV-Anlagen werden in hoch aufgeständerte (Bewirtschaftung unter Modulen) und bodennahe Systeme (Bewirtschaftung zwischen Modulen) unterteilt. Geschlossene Systeme werden in PV-Gewächshäusern eingesetzt.
Aus landwirtschaftlicher Sicht sind besonders Modultechnologien interessant, welche die für das Pflanzenwachstum notwendigen Lichtspektren passieren lassen. Dazu gehören die organische Photovoltaik, semitransparente PV-Modultechnologien oder die Verwendung von Nachführsystemen, die durch Tracking den Verschattungsgrad aktiv steuern können. Auch durch schmalere PV-Module oder abweichend von einer Süd- zu einer Ost- oder Westausrichtung der PV-Modulposition kann ein gezielteres Lichtmanagement erreicht werden.
Einen weiteren speziellen Modultyp stellen bifaziale PV-Module dar, die es erlauben, Solarstrom auf der Vorder- sowie auf der Rückseite der PV-Module zu erzeugen, wodurch sie höhere Energieerträge als herkömmliche PV-Module erzeugen. Dabei gilt, je höher und weiter die bifazialen Module installiert sind, desto mehr Licht kann die Rückseite erreichen.
Durch die teilweise Überdachung der Fläche verändert sich auch die Verteilung des Niederschlags. Um negative Abtropfkanten der PV-Module auf Boden und Pflanzen zu vermeiden, muss der Niederschlag bei der Anlagenkonstruktion mitgedacht werden. Dafür können unter anderem Maßnahmen wie die Verwendung spezieller PV-Module (schmal, röhrenförmig) oder ein komplett-systemischer Ansatz mit integrierter Regenwassergewinnung eingesetzt werden.
Die Unterkonstruktion muss ebenfalls an die landwirtschaftliche Nutzung angepasst werden. Besonders die Verankerung im Boden der Unterkonstruktion soll keine negativen Auswirkungen auf die Bodenqualität haben. Es kommen beispielsweise Verankerungen wie Schraub- und Rammfundamente in Frage.
Ein weiterer Forschungsbereich des Fraunhofer ISE sind die Technologie- und Nachhaltigkeitsbewertungen sowie Lebenszyklusanalysen von Solarzellen.