Der Ausbau der dezentralen erneuerbaren Energieversorgung führt zu Veränderungen der Flächennutzung im ländlichen Raum. Bioenergiepflanzen wie Mais und Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen verstärkten den Flächenbedarf und treten in Konkurrenz zur regionalen Erzeugung von Nahrungsmitteln. Die mit der Ernährung verbundene Wertschöpfung bildet jedoch die wirtschaftliche Grundlage für einen Teil der im ländlichen Raum lebenden Bevölkerung. Wenn diese Perspektive der landwirtschaftlichen Flächennutzung für nachfolgende Generationen nicht attraktiv bleibt, besteht die Gefahr des weiter voranschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft. Dieser kann negative Folgen für den Erhalt traditioneller Kulturlandschaften und die Bereitstellung regionaler Lebensmittel haben.
Weiterhin ist in den letzten Jahrzehnten in großen Teilen des ländlichen Raums ein als „Landflucht“ bezeichnetes Phänomen zu beobachten. Vornehmlich junge, gut ausgebildete Menschen ziehen in die Städte und Ballungszentren, da sie vor Ort keine beruflichen Entwicklungschancen sehen und die Arbeitslosigkeit hoch ist. Damit nehmen die Bevölkerungszahlen in ländlichen Gegenden ab und die Altersstruktur entwickelt sich nachteilig. In Folge dessen verstärken sich die Effekte des demographischen Wandels, die Infrastruktur verschlechtert sich und auch die Verdienstmöglichkeiten werden weniger.